Werteklassenbildung

Bei vielen Analysen können Sie Farben, Größen oder andere Darstellungseigenschaften zur Darstellung von Datenwerten durch Bildung von Werteklassen festlegen. Dabei werden die Daten in Gruppen zusammengefasst (sog. Werteklassen) und jeder Gruppe die gleichen Darstellungseigenschaften zugeordnet.

Hinweis: Wenn Sie eine Analyse über das Steuerungsfenster Dateneingefügt haben, werden Ihnen automatisch drei Farb-Werteklassen abgelegt. Dies können Sie in den globalen Optionenändern.

Numerische und alphanumerische Klassifizierungen

Der Datentyp, in dem die Daten vorliegen, bestimmt die Auswertung in den Werteklassen. Sie können den Datentyp in der Auswahlliste der Datenspalte sehen ("A" steht für alphanumerische Spalten, "1" für numerische Spalten). Haben Sie eine numerische Spalte ausgewählt, wird das Vorhandensein in der Werteklasse numerisch überprüft. Haben Sie jedoch eine Spalte mit Datentyp „Text“ ausgewählt, findet die Prüfung lexikalisch (gemäß Wörterbuch-Sortierung) statt.

Hinweis: Wenn z.B. eine Spalte, die eigentlich Zahlen enthält, beim Daten-Import versehentlich nicht als Zahlenspalte markiert wird, behandelt easymap diese wie „Text“ und sortiert auch Zahlen lexikalisch! Eine Werteklasse von 1 bis 2 würde dann z.B. den Wert 15 umfassen!

Methoden zur Werteklassenbildung

Die Statistik kennt zahlreiche Methoden zur Werteklassenbildung. In easymap kann man die gebräuchlichsten nutzen.Folgende Methoden stehen für die Bildung von Werteklassen zur Verfügung:

Hinweis: Bei automatisch erzeugten Werteklassen kann es aufgrund der Datenlage passieren, dass Werteklassen wegfallen. Wenn Sie viel Mühe in die Eigenschaften der Werteklassen gesteckt haben (z.B. Festlegen der Gestaltungsmerkmale, Bezeichnungen), empfiehlt es sich, den Klassifizierungstyp auf benutzerdefiniert zu stellen, damit sich an der Werteklassenstruktur nichts mehr ändern kann. Allerdings findet dann auch keine dynamische Anpassung mehr an Datenveränderungen statt.

Die Werteklassenliste

Die Werteklassenliste zeigt jede Werteklasse als Zeile an. Dabei gibt es immer eine Restklasse, die die Darstellung nicht klassifizierter Werte festlegt (dies sind alle Werte, die in keine der definierten Klassen fallen). Weiterhin gibt es immer mindestens eine richtige Werteklasse.

Wenn eine automatische Werteklassenberechnung aktiv ist (d.h. ein anderer Klassifizierungstyp als benutzerdefiniert) und Sie manuelle Änderungen an den Werteklassen vornehmen, springt der Klassifizierungstyp automatisch auf benutzerdefiniert.

Die Spalten der Werteklassenliste

Gestaltungsmerkmale Die angezeigten Spalten der Werteklassenliste sind variabel. Bei differenzierten Analysen wird immer nur ein Gestaltungsmerkmal (z.B. Farbe) in der ersten Spalte angezeigt, bei gekoppelten Analysen werden alle betroffenen Gestaltungsmerkmale (2-3) in den ersten 2-3 Spalten angezeigt. Die Gestaltungsmerkmale können durch Doppelklick in die jeweilige Zelle bearbeitet werden.
Werteklassenbegrenzungen

Es folgen normalerweise eine Spalte Von und eine Spalte Bis unter, in der das Intervall, welches die Werteklasse abdeckt, festgelegt werden kann. Während der erste Wert noch in die Werteklasse fällt, gehört der letzte Wert nicht mehr dazu.

Abweichend davon wird bei Verwendung des Klassifizierungstyps Merkmal nur eine Spalte Wert angezeigt. Ein Datenwert fällt in diese Klasse, wenn er gleich diesem Wert ist.

Sie können auch offene Werteklassen definieren. In diesem Fall ist das Intervall nur auf einer Seite beschränkt. Tragen Sie dafür * in die Zelle ein, oder löschen Sie den Wert. Sie können auch beide Grenzen offen machen, womit dann alle Werte in diese Klasse fallen.

Häufigkeit Hier wird angezeigt, wie vielen Daten bei der aktuellen Einstellung in jede der Werteklassen fallen würden.
Summe Hier wird die Summe aller Daten, die bei der aktuellen Einstellung in jede der Werteklassen fallen würden, angezeigt. Die Spalte wird nur bei summierbaren Daten und nicht bei Verwendung des Klassifizierungstyps Merkmal angezeigt.
Bezeichnung Sie können hier eine alternative Bezeichnung der Werteklasse festlegen, die in Legenden verwendet werden kann.

Hinweis: Sie können auch mehrzeilige Texte eintragen. Mit einer der folgenden Tastenkombinationen können Sie einen Zeilenumbruch einfügen: Umschalt+Enter, Strg+Enter oder Alt+Enter.

Sortieren der Werteklassen

Die Spalten der Werteklassenliste können sortiert werden, um in Legenden eine andere Reihenfolge zu erzielen. Die Werteklassen werden dann aber auch in einer anderen Reihenfolge abgearbeitet.

Ein Datenwert wird immer der ersten gefundenen Werteklasse zugeordnet, in deren Intervall er fällt!

Analysebereich

Normalerweise berücksichtigt easymap bei der Bildung von gleichverteilten und äquidistanten Werteklassen alle Datenwerte (d.h. den Wertebereich von Minimum bis Maximum). Wenn Sie jedoch beispielsweise Extremwerte bei der Werteklassenbildung unberücksichtigt lassen wollen, können Sie dies durch Angabe eines Analysebereichs erreichen. Die Verwendung eines Analysebereichs ist außerdem nützlich, um zahlreiche ganzzahlig abgestufte äquidistante Werteklassen zu definieren. Um z. B. 20 Werteklassen in Hunderterschritten bei Null beginnend zu definieren, wählen Sie einfach den Analysebereich von 0 bis 2000, 20 Werteklassen und wählen dann bei der Klassifizierung Äquidistant.

Werteklassen bearbeiten

Die verschiedenen Gestaltungsmerkmale von Werteklassen, die Grenzen der einzelnen Werteklassen oder auch die Bezeichnung der Klassen für die Legende, lassen sich individuell anpassen. Dafür klicken Sie einfach in das Feld, das Sie ändern möchten und wählen z.B. ein anderes Symbol aus oder geben einen anderen Wert für die Werteklassengrenze ein.

Hinweis: Um gleichzeitig mehrere Objekte zu ändern, markieren Sie mit gedrückter STRG-Taste die entsprechenden Felder in der Liste.

Für die Bearbeitung und Speicherung der Werteklassen, Farben, Größe/Breite etc. bietet easymap außerdem diverse Funktionen an, die die Bearbeitung von Werteklassen vereinfachen.

In bestimmten Situationen zeigt easymap Warnhinweise in der Wertklassenliste an, um Sie auf möglicherweise nicht beabsichtigte Situationen hinzuweisen:

  • Der Wert für "Von" muss kleiner sein als der Wert für „Bis unter“: In diese Klasse würde kein Wert fallen. Sie sollten die Klassengrenzen korrigieren.
  • Es gibt mehr als eine Werteklasse, deren untere/obere Begrenzung offen ist: In diesem Fall würde die zuerst gefundene Werteklasse bei sehr kleinen bzw. sehr großen Werten immer „gewinnen“.
  • Der Wertebereich dieser Klasse überlappt den Wertebereich einer anderen Klasse: Kann nur passieren, wenn „Klaffungen zulassen“ aktiviert ist. Die Warnung zeigt an, dass die Werteklassenintervalle zweier Klassen sich überlappen. In diesem Fall würde die zuerst gefundene Werteklasse immer „gewinnen“.

Werteklassen speichern und laden

Im Menü Werteklassen können Sie Ihre Einstellungen der Werteklassen (Klassengrenzen, Farben, Klassenbezeichnungen etc.) abspeichern und bei weiteren Analysen wieder laden. Dies ist zum Beispiel dann sinnvoll, wenn Sie eine Serie ähnlicher, vergleichbarer Karten mit verschiedenen Selektionen erstellen müssen. Eine solche Werteklassen-Datei (*.xml) kann mit Werteklassen laden... wieder geladen werden.